
Die 10 schönsten Brennball-Varianten
Brennball – ein Spiel das vermutlich alle kennen und mindestens einmal gespielt haben. Verwandt mit dem amerikanischen Baseball, ist Brennball ein Wurf-, Lauf- und Fangspiel, welches bereits ab der Grundschule zum Einsatz kommen kann. Das Spiel hat den Vorteil, dass es sich auch in heterogenen und nicht so leistungsstarken Klassen eignet, da keine hohen körperliche Anforderungen abverlangt werden. Die Spielregeln des klassichen Brennballspiels können zusammen mit den Lernenden verändert werden. Nachfolgend werden einige schöne Varianten aufgezeigt, wie das Spiel noch spannender und attraktiver für alle Schülerinnen und Schüler gestaltet werden kann.

Brennball klassisch
Die Schülerinnen und Schüler werden in zwei Mannschaften eingeteilt, die „Werfer“ und die „Fänger“. Die Werfer stellen sich hinter der Startmarkierung auf, die Fänger verteilen sich im Spielfeld bzw. der Sporthalle. Der erste Werfer wirft einen Ball in das Feld und muss versuchen die erste, zweite, dritte, vierte, fünfte oder sechste Matte zu erreichen (wenn mit sechs Matten gespielt wird). Zwischendurch können die Werfer auf einer Matte anhalten, den Wurf des nächsten Werfers abwarten und dann weiterlaufen.
Die Feldmannschaft kann das Weiterlaufen der anderen Mannschaft verhindern, indem sie den geworfenen Ball unter Kontrolle bringt und diesen so schnell wie möglich zu ihrem „Brenner“ (ein vorher vereinbarter Mitspieler der Feldmannschaft) befördert. Dieser prellt den Ball in einen umgedrehten kleinen Kasten oder in einem liegenden Fahrradschlauch („Brennmal“). Daraufhin pfeift die Lehrperson. Alle Werfer bzw. Läufer, die sich nun nicht auf einer Matte aufhalten, scheiden aus und müssen sich wieder hinten anstellen.
Anschließend wandert der Ball zum nächsten Werfer, der am Start steht. Jeder Spieler der Laufmannschaft darf einmal (oder zweimal) werfen, dann wechseln die Rollen zwischen Werfern und Fängern. Alternativ kann auch mit einem Zeitlimit gespielt werden. Dann haben beide Mannschaften beispielsweise jeweils zehn Minuten Zeit um möglichst viele Punkte zu sammeln. Alle Schülerinnen und Schülern, die die letzte Matte erreichen ohne zu “verbrennen”, erhalten einen Punkt. Diese werden anschließend zusammengezählt. Schafft ein Schüler einen “Home-Run” (als Werfer bis zur letzten Matte), so bekommt er dafür drei Punkte. Die Punkte werden von der Lehrperson gezählt. Die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Die Feldmannschaft:
- darf sich den Ball zupassen
- darf sich frei im Feld verteilen
- darf nicht mit dem Ball laufen
- darf nicht den Werfer bzw. Läufer blockieren
- muss beim Wurf mindestens 3 m Abstand halten
Die Werfer:
- dürfen den Ball beliebig ins Feld werfen, jedoch nicht nach hinten
- dürfen so lange laufen, bis der Ball im Brennmal auftrifft
- dürfen einen bereits geworfenen Ball nicht noch einmal berühren
- dürfen nicht mit mehr als drei Spielern auf einem Freimal (Matte) stehen
Häufige Zusatzregel: Fangpunkte
Wird Brennball mit Fangpunkten gespielt, dann kann die Mannschaft im Feld Punkte machen, während die Läufermannschaft an der Reihe ist. Fängt die Feldmannschaft einen Ball der Läufermannschaft direkt aus der Luft, so bekommt sie einen Zusatzpunkt.
Häufige Zusatzregel 2: Zwei Spieler laufen gleichzeitig
Eine Regel um die Bewegungszeit der Schüler zu erhöhen ist häufig, dass immer zwei Schüler gleichzeitig laufen. Ein Schüler wirft den Ball ins Feld, ein zweiter läuft mit ihm die Brennmale ab. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass nicht immer die gleichen Spieler den Ball ins Spielfeld werfen.

Geräte-Brennball mit Hindernissen
Bei dieser Variante werden zwischen den Matten verschiedene Hindernisse gestellt. Diese müssen von den Schülern überwunden werden. Wenn sich die Läufer auf einem Hindernis bzw. einer Matte befinden, können sie nicht “abgebrannt” werden. Verschiedene Geräte können als Hindernisse verwendet werden, beispielsweise Kästen, Langbänke, Barren, Turnböcke, Kastenteile, Ringe etc. Dadurch hat das Spiel einen erhöhten Spaßfaktor und enthält ggf. versteckte Kraftübungen.

Basketbrennball
Als Brennmal wird statt des Reifens ein Basketballkorb genutzt. Das bedeutet, dass die Feldspieler den Ball in den Basketballkorb werfen müssen. Dabei ist zu beachten, dass die Spieler der Feldmannschaft höchstens drei Schritte mit dem Ball in der Hand laufen und dann abspielen bzw. werfen müssen. Zusätzlich zu dieser Regel kann man auch einführen, dass die Laufmannschaft einen Basketball dribbeln muss.
Abwurfball
Der Werfer wirft einen Softball ins Feld. Bei dieser Variation läuft nicht nur der Werfer, sondern mit ihm noch ein weiterer Mitspieler. Während der Werfer ganz normal die Matten (Freimale) abläuft, läuft der andere Spieler quer durch die Sporthalle bzw. über das Spielfeld. Ziel der Feldmannschaft ist es diesen Spieler abzuwerfen. Er ist sozusagen das Brennmal. Die Spieler der Feldmannschaft dürfen mit dem Ball in der Hand nur drei Schritte laufen.

Handbrennball
Ein Handballtor übernimmt bei dieser Variante die Aufgabe des Brennmals. Dieses wird durch einen Torwart der “Läufer” geschützt. Alternativ kann auch eine hochkant aufgestellte Weichbodenmatte die Rolle des Tores übernehmen. Der Werfer der Laufmannschaft darf so lange laufen, bis der Ball in das Tor geworfen wurde. Hierbei darf die Feldmannschaft den Torkreis nicht betreten.
Fußbrennmall
Genauso wie beim Handbrennball ist beim Fußbrennball das Handballtor das Brennmal. Bei diesem Spiel werfen die Läufer den Ball jedoch nicht in das Spielfeld, sondern sie schießen den Ball. Die Feldmannschaft muss so schnell wie möglich den Ball in das Tor bringen, dürfen dafür jedoch nicht die Hände nutzen. Sie müssen sich den Ball also zielgenau zupassen und den Ball ins Tor schießen.

Frisbeebrennball
Verschiedene schmale Tore werden aus Stangen gebaut und im Spielfeld verteilt. Diese Tore dienen als Brennmale. Um die Läufer zu “verbrennen”, muss ein Spieler der Feldmannschaft die Frisbeescheibe durch eines der Tore werfen. Ein anderer Spieler aus der Mannschaft muss die Frisbee anschließend fangen. Der Spieler, der die Scheibe in der Hand hat, darf mit dieser nicht laufen.
Kooperatives Brennball
Bevor der Ball in das Brennmal geworfen werden darf, muss dieser vorher von einer zuvor festgelegten Anzahl an Feldspielern (beispielsweise vier) berührt werden. Dadurch werden auch Spieler, die sonst nicht so häufig den Ball bekommen würden, ins Spiel eingebunden. Die Spieler im Feld müssen sich geschickt freilaufen und sich den Ball möglichst genau zupassen. Da es bei dieser Variante länger dauert bis der Ball das Brennmal erreicht, sollte das Spielfeld nicht zu klein sein und es sollten ggf. Hindernisse (siehe Geräte-Brennball) aufgestellt werden.

Spiel mit unterschiedlichen Bällen
Anstelle eines normalen Softballs kann auch mit anderen Bällen gespielt werden. Am Start wird ein umgedrehter Kasten mit unterschiedlichen Bällen bereitgestellt. Die jeweiligen Werfer können sich einen Ball aus der Kiste aussuchen und mit diesem werfen. Mögliche Bälle sind zum Beispiel Tennis-, Rugby- und Petzibälle, aber auch Wurfringe, Frisbeescheiben und Flummis können verwendet werden. Der Nebeneffekt ist, dass die Schüler die verschiedenen Flug- und Prelleigenschaften der Wurfgegenstände kennenlernen.
Neben dieser Möglichkeit kann man das Spiel auch so spielen, dass der Werfer nicht einen sondern zwei Bälle ins Feld wirft. Er darf solange laufen bis beide Bälle im Brennmal sind.
Das bewegte Brennmal
Bei dieser Brennballvariation wird kein festes Brennmal in Form eines Kastens oder liegenden Reifens aufgebaut. Stattdessen werden zwei Spieler der Feldmannschaft ausgewählt, die gemeinsam einen Reifen halten. Dieser Reifen dient als Brennmal. Die beiden Schüler dürfen sich frei in der Sporthalle bewegen, müssen aber immer jeweils eine Hand am Reifen haben. Wird der Ball durch den Reifen gespielt, so dürfen die Spieler der Laufmannschaft nicht mehr weiterlaufen und sind “abgebrannt” wenn sie sich nicht auf einer Matte befinden.

Baseball-Brennball
Diese Variante ist eine hinführende Spielform zum eigentlichen Baseball. Die Schüler werfen den Ball nicht, sondern schlagen den Ball mit einem Baseballschläger bzw. Softballschläger ins Spielfeld. Hierbei gibt es zwei Varianten: Entweder wird der Ball von einer Ballhalterung heruntergeschlagen oder der Ball wird von einem Spieler aus dem eigenen Team zugeworfen. Nachdem der Ball geschlagen wurde, muss der Schläger wieder in den dafür vorher bereitgestellten umgedrehten Kasten gelegt werden. Erst dann darf der Spieler loslaufen.
Alaska
Bei dieser Brennball-Variante wirft ein Spieler der “Lauf-Mannschaft” den Ball ins Feld und die gesamte Mannschaft läuft gleichzeitig um das Feld herum. Das “Fänger-Team” versucht den Ball schnellstmöglich zu fangen. Sobald ein Spieler den Ball gefangen hat, stellt er sich mit gegrätschten Beinen hin. Nun laufen die anderen Spieler des Teams zu dem Spieler und stellen sich ebenfalls mit gegrätschten Beinen hinter ihm auf. Der Fänger rollt anschließend den Ball durch die Beine bis zum letzten Spieler. Dieser nimmt den Ball und rennt zum “Brennmal”. Hat der Spieler den Ball dort abgelegt, ruft er lautstark “Alaska”. Für alle Spieler, die eine ganze Runde geschafft haben, erhält die “Läufer-Mannschaft” einen Punkt. Die Mannschaften können entweder nach jeder Runde oder nach einer bestimmten Anzahl an Runden die Rollen tauschen. Bei dieser Variante sind immer alle Schüler in Bewegung.
Tipps
Die verschiedenen Brennballvarianten sind auch kombinierbar. So können die aufgeführten Varianten auch mit Hindernissen gespielt werden. Möglich ist auch mit mehreren Brennmalen zu spielen oder Slalom-Parcours aufzubauen.
Wir freuen uns über weitere Vorschläge und Varianten in den Kommentaren. Viel Spaß beim Ausprobieren!
9. Mai 2019 @ 12:56
Vielen Dank, hilfreiche tipps. gut zur auffrischung :).
ich suche noch Varianten mit mehr läufern und mehreren bällen…
connie